Gregor Gysi nimmt Stellung zum Gedenktag 21 Juli

„Der bundesweite Gedenktag für die verstorbenen Drogenkonsumierenden erinnert uns daran, dass es für eine erfolgreiche Präventions- und Aufklärungsarbeit vor den Gefahren des Suchtmittelkonsums zu einem grundlegenden Umdenken in der Drogenpolitik kommen muss.
Die Prohibition bestimmter Drogen besitzt negative Folgen für die Gesundheit der Betroffenen, welche nicht im Verhältnis zum eigentlichen Ziel des Staates, dem Gesundheitsschutz, stehen. Nur durch eine Legalisierung der bisher illegalisierten Drogen wird die Möglichkeit geschaffen, Drogenprobleme im offenen Kontext anzusprechen.  Im Mittelpunkt der Problembehandlung muss der Suchtmittelkonsum stehen und nicht die Abarbeitung an repressiven Maßnahmen. Der Umgang mit Drogen muss von der Politik und Gesellschaft als ein gesundheitspolitisches und kein innenpolitisches Thema akzeptiert werden!
Das Beispiel aus Portugal zeigt, eine Abkehr von der repressiven Drogenprohibition bedeutet eine Verbesserung des Gesundheitsschutzes von Abhängigen und Konsumierenden und führt nicht zu einer Erhöhung des allgemeinen Drogenkonsums. Die bisher verwendeten ca. 1,6 Milliarden Euro für die Strafverfolgung sollten daher in die Unterstützung von Präventionsprojekten für Drogenkonsumierende sowie Beratungsangebote für Suchtmittelabhängige umverteilt werden.“

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