Interessenvertretung

Wir beschränken uns nicht darauf, dem/der Einzelnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Als Konsument*innen illegalisierter Drogen sind wir täglich mit den gesellschaftlichen Bedingungen konfrontiert, die ein menschenwürdiges Leben mit Drogen erschweren oder unmöglich machen. Hintergrund aller Beteiligten war und ist daher der Kampf gegen Prohibition (Verbot) und Repression (Unterdrückung). Der Jahrzehnte alten Abstinenzforderung setzen wir unser Motto entgegen:

„Für ein menschenwürdiges Leben mit Drogen“

Um ein menschenwürdiges Leben mit Drogen zu ermöglichen, müssen wir zuallererst auch in der Gesellschaft ein Bewusstsein dafür schaffen, unter welchen menschenunwürdigen Zuständen viele Drogen konsumierende Frauen und Männer immer noch leben, wo die Ursachen dafür liegen und was wir dagegen tun können.

Zugleich wollen wir deutlich machen, dass ein Leben mit Drogen nicht nur negative Seiten hat. Es endet nicht zwangsläufig in Verelendung, Illegalität und gesellschaftlicher Ausgrenzung, vor allem dann nicht, wenn man die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen ändert.

Unsere wichtigsten Forderungen

Drogenpolitik: Entkriminalisierung der Konsument*innen und des Konsums.

Sozialpolitik: Erhalt des Solidarprinzips und Orientierung der sozialstaatlichen Leistungen an den realen Bedürfnissen von Drogengebraucher*innen. Hieraus leitet sich für uns die Verpflichtung ab, unser Recht auf die Mitgestaltung von Versorgungsstrukturen einzufordern und aktiv wahrzunehmen.

Gesundheitspolitik: Gleiche Behandlung für Drogengebraucher*innen wie für alle anderen Patient*innen, Recht auf Mitsprache und Mitentscheidung bei der Festlegung von Behandlungsinhalten. Darüber hinaus fordern wir die Einführung von Fortbildungen und Qualifikationen von Ärzt*innen, die Drogenkonsument*innen behandeln bzw. eine Substitution durchführen.

Als bundesweite Interessenvertretung von Junkies, Ehemaligen und Substituierten bringen wir unsere im Netzwerk gemeinsam erarbeiteten Forderungen in die öffentliche Debatte ein, z.B. durch die umfangreiche drogen-politische Öffentlichkeitsarbeit der JES-Gruppen und -Initiativen vor Ort.