Hilfe zur Selbsthilfe

Die klassische Selbsthilfegruppe, wie sie in den Vorstellungen vieler Menschen vorgegeben ist, findet sich im JES Netzwerk eher weniger. Jede JES Gruppe ist in der Gestaltung seiner Angebote autonom und entscheidet vor Ort selbstständig, wie die Form der Zusammenkünfte gestaltet wird. Deshalb gibt es sowohl die klassische Gesprächsgruppe, in der sich die Mitglieder über ihr Befinden austauschen und Erfahrungen weitergeben, wie es möglich sein kann, eine gewisse Stabilität zu erreichen.Vielerorts gibt es Gruppen, die sich auf der Szene engagieren und im Rahmen eines Streetwork Angebots, Drogengebraucher*innen mit sauberen Utensilien, Informationen zur Überlebenshilfe und Safer Use Tipps versorgen.

Also kann man sagen, die Basis unserer Arbeit liegt in der Selbstorganisation. Drogengebrauchende und ehemals Drogen gebrauchende Menschen treffen selbstbestimmt zusammen, tauschen sich aus und unterstützen so sich selbst und andere. So kommt im Rahmen dieser Zusammenkünfte der Hilfe zur Selbsthilfe eine besondere Bedeutung zu.

Im letzten Jahrzehnt haben sich die Formen des Beisammenseins und des Austauschs deutlich verändert und diversifiziert.

  • Zweimal im Jahr treffen sich die Gruppen im Norden, im Süden und im Westen, die in sogenannten „JES Schienen“ zusammengefasst sind, zum persönlichen Austausch.
  • Einmal im Jahr findet die Zusammenkunft von Vertreter*innen aller JES Gruppen, (also ein Netzwerktreffen) statt. Dieses Treffen zeigt die Potentiale unseres Netzwerks und trägt maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Motivation aller Mitglieder bei.
  • Im regelmäßigem Turnus finden Online Meetings in unterschiedlicher Zusammensetzung statt.
  • Verschiedene Whatsapp & Facebook Gruppen ergänzen die vielfältigen Angebote unseres Netzwerks.

Natürlich steht oft die politische Arbeit im Vordergrund, aber die Basis für alles und der Kitt für den Zusammenhalt unserer Netzwerkstruktur mit ca. 25 Gruppen,  ist die Selbstorganisation und die Selbsthilfe. In den Vor Ort Gruppen findet sich dann oftmals die „klassische Selbsthilfe“ wieder, die dort in regelmäßigen Gruppentreffen stattfindet.

Eine solche bundesweite Netzwerkstruktur bietet einen einzigartigen Schatz an Erfahrungen und Wissen und ist die Grundlage für unser lebendiges Netzwerk.

Zum Erhalt dieser Netzwerkstruktur nutzen wir die kassenübergreifende Gemeinschaftsförderung nach § 20h SGB V.