Im April 2010 veröffentlichte der JES Bundesverband die 81. Ausgabe des DROGENKURIER – genau 20 Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe im Mai 1990.
Der DROGENKURIER ist heute eines der wichtigsten Instrumente, um Meinungen von JES’lern zu drogen- und gesundheitspolitischen Entwicklungen vorzustellen, den Kommunikationsfluss innerhalb unseres Verbandes in Gang zu halten und eine möglichst praxisnahe Aids- und Drogenarbeit zu befördern. Die Beiträge im DROGEKURIER beschränken sich nicht nur auf kritische Kommentare, sondern tragen eigene Ideen und Vorschläge zur Veränderung oder Anpassung von Angeboten und Strukturen vor.
Schließlich bildet der DROGENKURIER aktuelle Entwicklungen in den Bereichen „Leben mit Drogen“, Medizin, Fortbildungen und Medien ab.
Entwicklungslinien des DROGENKURIER
Bis zum heutigen Erscheinungsbild hat unser Magazin Veränderungen durchgemacht die zugleich auch Entwicklungen des bundesweiten JES-Netzwerks widerspiegeln..
Die ersten Ausgaben des „Urmagazins“, damals noch unter dem Namen „RUNDBRIEF“ herausgegeben, enthielten mit Schreibmaschine getippte Aufrufe, Ankündigungen und Beiträge sowie kopierte Zeitungsartikel rund um die aktuelle Drogenpolitik. Alles war vom schwarzen „Edding“ geprägt: Was Werner Herrmann, dem verantwortlichen Redakteur jener Jahre, missfiel wurde durchgestrichen und mit bissigen handschriftlichen Kommentaren versehen. Das Layout hat viel über das Blatt und seinen Macher ausgesagt -Inhalte Dies verkörperte der damalige RUNDBRIEF. Er war ein politisches Pamphlet, in dem Gegner auch niedergestritten, geschmäht und beleidigt wurden.
Im Jahr 1996, erschien das erste „richtige“ Heft mit Titelumschlag und erhielt seinen bis heute gültigen Namen DROGENKURIER. Die Arbeit der JES Gruppen rückte in den Vordergrund und ein sachlicherer Stil der Auseinandersetzung hielt Einzug.
Es galt die Leserschaft zu verbreitern
Vor dem Hintergrund, dass viele Akteure des Hilfesystems dem damals über zehn Jahre alten JES- Netzwerk immer noch mit Vorurteilen begegneten, ihm die fachliche Kompetenz absprachen und eine Zusammenarbeit mit ihm ablehnten, galt es auch andere Leserkreise wie z. B. Ärzte, Aidshilfen und Drogenberatungsstellen zu erreichen. Es galt sie für die Ideen, Angebote, Aktivitäten, Haltungen und Ansichten von JES zu gewinnen.
In den Eigenbeiträgen wurden daher verstärkt das Fach- und Sachwissen von JES sowie die Leistungsfähigkeit der Selbsthilfe in der HIV/Aids und Hepatitis-Prävention zum Ausdruck gebracht, um potenzielle Kooperations- und Bündnispartner zu ermutigen, mit JES auf örtlicher, regionaler und überregionaler Ebene in Kontakt zu treten.